Eine P-47M von Revell - Autor: Ralf Martin 1999

Das Original

Schweres amerikanisches Jagdflugzeug aus dem 2. Weltkrieg, hier als brasilianische Maschine 1945 in Italien.

Das Modell

Mit diesem neuen Bausatz kommt ein weiterer Ersatz für die alten, nicht mehr zeitgemäßen Uralt-Revellbausätze in die Bastelstuben. Die Qualität ist vom Feinsten, hiermit liegt man nicht nur mit an der Spitze, sondern stellt sie dar. Dazu den sensationellen Preis betrachtet, kann es wohl kaum noch besser gehen. Die Gravuren sind wunderbar versenkt, sehr fein. Und vor allem liegen sie nach meinen Unterlagen auch mal völlig richtig. Außerdem gab es die M-Version bisher von keinem Hersteller. Womit ich an einen wichtigen Punkt komme. Diese Modell-Version hat unter den Flügeln auch die Sturzflugbremsen richtig dargestellt und dementsprechend auch den Landescheinwerfer nicht neben dem linken Fahrwerksschacht, sondern nach links außen versetzt. Auch der Propeller stellt den richtigen Typ Curtiss Electric C542S 13´ dar (im Modelldurchmesser: akkurat 55mm), wobei die Blätter vielleicht etwas zu schmal sind. Die maßliche Übereinstimmung mit meinen Unterlagen ist ganz gut, der Rumpf ist im vorderen Bereich in der Vertikalen 2mm zu hoch, die Flügel sind zum Rumpf hin im Bereich der Landeklappen 2mm zu tief/breit und die Haube ist etwa 1,5 mm zu schmal. Die Antenne müsste nach meinen Unterlagen links versetzt sein, sitzt aber am Modell etwas rechts außer Mitte. Aber jede Gravur und jedes Panel sitzt richtig. Außerdem gibt es eine super Innendetailierung mit aufgeprägten Konsolen, Rippen und Funkgeräten, schön ausgeformte Fahrwerksschächte, Sitz mit aufgeprägtem Gurtzeug, sogar das Übertragungsgestänge der Pedale der Seitenruder geht unter dem Sitz entlang (was natürlich niemand sehen kann). Dazu ein bewegliches Spornrad, Zusatztanks, Raketenbewaffnung. Der Motor ist sehr schön gemacht, die geöffneten Lüftungsbleche sind bestechend.

Das Modell hat mich sofort gereizt, es zügig zu bauen, denn in meiner Sammlung stand noch keine P-47. Die Passgenauigkeit ist hervorragend, die Teile passen ohne jedes spachteln zusammen. Ins straucheln bin ich gekommen, als ich mich für eine Bemalungsvariante entscheiden mußte. Sehr schön könnte sich die im Bausatz enthaltene Pinguin V des Polen Boleslaw Gladych machen, aber ich traue der Sache nicht ganz. Erstens sind die als Abschußmarkierungen beiliegenden Balkenkreuze rot gedruckt, zweitens ist der Hintergrund des Pinguins blau. Ich habe aber Darstellungen dieser Maschine bisher einmal mit rotem und einmal mit weißem Hintergrund gefunden und immer mit schwarzen Balkenkreuzchen. Somit war mir das zu ungewiß und ich habe von Propagteam einen Abziehbilderbogen genommen, der zahlreiche Kennungen für P-47 enthält. Unter anderem eine brasilianische P-47D-30-RE, die im April 1945 in Italien abgeschossen wurde, wobei der Pilot Frederico G. Santos leider ums Leben kam. Soweit, so gut. Nur, wodurch unterscheiden sich eine D-30 und eine M ? Eigentlich wenig, denn die M entstand hauptsächlich durch Verwendung von D-30 und D-27 Zellen, in die neue Motoren eingebaut wurden, die mehr Leistung aber auch mehr Probleme brachten. Allerdings hatten wohl nicht alle D-30 Sturzflugbremsen, aber alle M besaßen sie. Daraufhin habe ich die Sturzflugbremsen abgeschliffen, den Scheinwerfer zugespachtelt und neben dem Fahrwerksschacht neu gebohrt. Das war es an Änderungen, ob allerdings völlig richtig, bin ich mir nicht mehr sicher, seitdem ich gelesen habe, daß wie gesagt viele D-30 auch Sturzflugbremsen hatten. Die Verstärkung des Seitenruders auf dem Rumpfrücken habe ich montiert, da sie bei den D-30 nachgerüstet wurde. Weitere technische Details spare ich mir, da über diesen Typ eigentlich sehr viele Unterlagen und Informationen zu finden sind.