Die K-8 Karakorum in 1:72 - Autor: Ralf Martin, 2008

Das Original

K-8 Karakorum 1:72 K-8 Karakorum 1:72

1987 wurde auf der Pariser Luftfahrtmesse erstmalig das pakistanisch-chinesische Gemeinschaftsprojekt eines strahlgetriebenen Grundlagentrainers, der auch als leichtes Erdkampfflugzeug verwendet werden kann, bekannt. Der erste Prototyp wurde 1989 gebaut und begann 1990 seine Flugerprobung. 1994 begann die Auslieferung an Pakistan, 1998 erhielt die Volksrepublik China die ersten Flugzeuge. Gebaut werden sie in China, der Name Karakorum leitet sich von dem zwischen Pakistan und China befindlichen Grenzgebirge ab. Die Exportversion trägt die Bezeichnung K-8. Das Triebwerk ist ursprünglich ein Honeywell TFE 731 Turbofan (Schub 16 kN), aber wegen US Sanktionen kommen auch die stärkeren Typen WS-11 (Nachbau des AL-25) und AL-25 zum Einbau. Die verwendeten Steuerungskomponenten und alle anderen Ausstattungselemente entsprechen dem internationalen Standard und wechseln je nach Kundenwunsch, die neueste Variante K-8P für Pakistan hat modernste Bildschirme und Kommunikationseinrichtungen im Cockpit. Die Schleudersitze sind vom Typ Martin-Baker Mk.10.


Derzeitige Einsatzländer: Ägypten, Bolivien, VR China, Ghana, Myanmar (Burma), Namibia, Pakistan, Sambia, Simbabwe, Sri Lanka, Sudan, Tansania, Venezuela


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Das Modell

Trumpeter bietet in 1:72 ein recht einfaches und schnell zu bauendes Modell dieses Trainers an. Die Qualität ist gut, es gibt kaum Passprobleme (außer an den Triebwerkseinläufen) oder Schwierigkeiten beim Bau. Man sollte aber nicht vergessen, im Bug Gewicht unterzubringen. Die im Bausatz angebotenen Bemalungsvarianten beschränken sich auf einen Prototypen und je einen chinesischen und pakistanischen Trainer und werden somit dem weiten internationalen Einsatz nicht gerecht.

 

 


       


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Das Vorbild

Flagge NamibiaNachdem Namibia 1990 von Südafrika unabhängig wurde, begann der Aufbau eigener Streitkräfte aus den Strukturen der ehemaligen Befreiungsorganisation SWAPO heraus. Namibia hat lediglich ca. 2 Millionen Einwohner, deren größter Teil sich in Windhook konzentriert und ansonsten noch in mehreren Kleinstädten. Der Rest des großen Landes (mehr als doppelt so groß wie Deutschland) ist sehr dünn besiedelt, da nur wenige Flächen landwirtschaftlich gut nutzbar sind. Am 13. März 2005 wurde die namibische Luftwaffe auf dem bisher einzigen Militärflugplatz bei Grootfontein im Nordosten des Landes gegründet. Ihre Aufgabe ist es in erster Linie, die Landstreitkräfte und die Marine zu unterstützen. Da Namibia kein reiches Land ist, wurde bei der Ausstattung der Luftwaffe realistischerweise nur das ökonomisch vertretbare gemacht – nämlich einfache und preiswerte Technik beschafft. Zur Erstausstattung gehörten 4 chinesische Strahltrainer des Typs K-8 Karakorum, wobei inzwischen 12 Stück im Bestand sind. Als Kampfflugzeuge sind inzwischen 10 chinesische F7-NM und zwei Kampftrainer FT-7NG (Nachbau der MiG-21) vorhanden. Dazu verfügt man noch über einige Transport- und Verbindungsflugzeuge und eine geringe Anzahl Hubschrauber. Eines der namibischen Flugzeuge wollte ich gerne darstellen. Von dem Hersteller El Presidente Decals gibt es Abziehbilder für fast alle derzeitigen Nutzer der Karakorum, auch für die namibische Variante, obwohl das eine der am schlechtesten dokumentierten ist. Es gibt aus Mangel an Bildern als Vorlage für die Tarnung nur eine Seitenansicht, so dass meine Ausführung ein wenig spekulativ ist.