Panzerhaubitze 2000 - Autor: Ralf Martin

Das Original

Als Ersatz für die als nicht mehr zeitgemäß empfundenen SfL des amerikanischen Typs M109 planten meherer europäische Länder eine gemeinsame Neuentwicklung einer Panzerhaubitze. Die Entwicklungsvorgaben resultierten noch auf den Anforderungen aus dem kalten Krieg. Als sich das europäische Projekt wegen Entwicklungsschwierigkeiten zerschlug, beschloss Deutschland gemeinsam mit Italien die Entwicklung einer neuen 155mm Panzerhaubitze während Großbritannien die Eigenentwicklung AS-90 begann. Deutschland führte 185 und Italien 70 der neuen Panzerhaubitzen ab 1998 in die Bewaffnung der Artilleriebataillone (24 Stück pro Bataillon) der Brigaden ein. Auf Gund von Abrüstungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen verfügt Deutschland derzeit nur noch über 101 Panzerhaubitzen.

Eine Panzerhaubitze 2000 der WTD 41 wie ich sie 2005 fotografieren konnte.

Die Technik basiert weitgehend auf Komponenten der Panzer Leopard 1 und Leopard 2. Der Turm mit dem Geschütz un der automatischen Ladeanlage ist wie die Wanne aus Panzerstahl und bietet Schutz gegen Splitter und Handfeuerwaffen. Gegen Bomblets kann eine "Igel"-Panzerung auf die ebenen Turmflächen montiert werden. Insgesamt konnte ein Fahrzeuggewicht erziehlt werden, das einen Lufttransport erlaubt. Das erwies sich als weitblickig, denn sowohl die Niederlande als auch Deutschland verlegten später einige Geschütze mit AN-124 Transportern nach Afghanistan, wo sie im Nahbereich der befestigten Lager Feuerunterstützung gegen angreifende Taliban lieferten.

Die Besatzung besteht regulär aus 5 Mann, aber bereits 3 reichen aus, um die Panzerhaubitze zu betreiben.

Neben der 155 mm Haubitze dient noch ein 7,62 mm MG und eine Nebelwurfanlage als Bewaffnung.

Die Reichweite mit der Standardmunition beträgt 30 km. Mit spezieller Munition kann aber auch bis 56 km weit geschossen werden. Italien entwickelte für seine Panzerhaubitzen Munition mit über 100 km Reichweite. Es können alle Arten von 155 mm NATO Munition verschossen werde. Durch moderen Feurleitrechner können besonders effektive Trefferlagen erreicht werden, so kann ein einzelnes Geschütz durch schnelles variieren der Rohrhöhe von steil zu flach bis zu 6 Schuss abgeben, die dann nahezu zeitgleich dasselbe Ziel treffen oder alle Geschütze eines Zuges können gleichzeitig auf dasselbe Ziel feuern.

Die Panzerhaubitze 2000 gilt noch immer als das modernste System dieser Art auf der Welt. Zur Nutzung aller Vorzüge sind aber noch Feuerleit- und Unterstützungsfahrzeuge erforderlich, auch wenn die Geschütze auch autark operieren kann.

Der Kampfsatz an Bord besteht aus 60 Geschossen in unterschiedlicher Ausführung, für die dann auch noch unterschiedliche Treibladungen und Zünder verwendet werden können.

Herausragende Merkmale sind eine hohe Flexibilität und die erreichbaren Feuerraten von 3 Schuss in 10 Sekunden, 10 Schuss in 1 Minute, 20 Schuss in 2 Minuten oder 8 Schuss pro Minute für 3 Minuten. Danach muss es mit 3 Schuss je Minute wegen der ansonsten zu großen Rohrerwärmung weiter gehen.

Einsatzländer der Panzerhaubitze 2000 sind bisher Deutschland, Italien, Niederlande, Griechenland, Kroatien, Litauen und Katar

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Das Modell

Die Panzerhaubitze 2000 ist ein Modell von Revell (03121) aus ihrer Reihe von Bundeswehrfahrzeugen und erschien 2001 erstmalig. Trotz kleiner Ungenauigkeiten in einigen Details bei der Umsetzung des großen Vorbilds in das Modell ist es ein sehr schöner Bausatz und einfach zu bauen. Ich habe es ohne Änderungen einfach aus dem Kasten gebaut und nur ein bisschen gealtert und verschmutzt.

Das Diorama (mehr eine Vignette)ist keine größere Leistung. Es war eines meiner Frühwerke, bei dem noch Naturmaterial wie Moos für die Gewächse verwendet wurde. Die zwei Figuren sind aus dem Set mit Bundeswehsoldaten von Revell. Der Fahrer wird vermutlich kaum mal seinen Stahlhelm getragen haben, aber damals gab es noch keine Panzerfahrer für Bundeswehrfahrzeuge.