Ein bretonischer Ritter am Strand in 1:72 - Autor: Ralf Martin

Das Original

Nach dem Zusammenbruch des West-Römischen Reiches etablierte sich in der Bretagne (lateinisch Aremorica) ein eigenes Reich aus keltisch-römischen Völkerschaften, vermutlich durch versprengte Soldaten des unglücklich endenden Kaisers Magnus Maximus, der alle römischen Truppen aus Britannien abgezogen hatte, um seinen Machtanspruch gegen den Gegenkaiser Theodosius durchzusetzen, wobei er getötet wurde.

Das sich aus diesem Gebiet entwickelnde spätere Herzogtum Bretagne erfreute sich im Hochmittelalter eines gewissen Wohlstandes, da es am Rande Frankreichs liegend kaum in die Auseinandersetzungen des 100 jährigen Krieges verwickelt war. Es konnte die Schwäche Frankreichs für die Erhaltung der eigenen Unabhängigkeit sehr erfolgreich ausnutzen. Erst als die letzte bretonische Herzogin Anna den französischen König Karl VIII. heiratete, endete 1492 die Unabhängigkeit der Bretagne.

Das Modell

Um ca. 1450 bewacht dieser hier gezeigte Ritter die Küste des "Herzogtums der Bretange". Er ist eine leicht umgebaute Figur aus dem Figurensatz von Revell "Französische Ritter", der mir damals beim Erscheinen ausgesprochen gut gefallen hatte und mich gleich animierte, mit diesen Figuren zwei Dioramen bzw. Vignetten zu bauen. Ich habe ihm einen anderen Kopf mit einem geöffneten Helm, eine andere Pose mit einer passenderen Lanze und einen Umhang spendiert. Bemalt wurde er in Anlehnung an die bretonischen Farben und Symbole, wie sie seit Johann dem III. Anfang des 14. Jahrhunderts verstärkt verwendet wurden ohne dass es dafür eine konkrete Vorlage gibt. Die schwarzen Hermelinfelle sind die dortigen Nationalsymbole und werden vielseitig verwendet. Bis heute sind sie in der bretonischen Flagge enthalten.

Für größere Bilder auf die Abbildungen klicken!