Eine V1-Stellung, ca. im Jahr 1944 - Autor: Ralf Martin (2024)

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Das Original

Die V-1 war als Fernangriffswaffe gedacht, da Deutschland über keine strategische Bomberflotte verfügte. Damit sollten als Vergeltung für die englischen Massenbombardierungen auf die deutschen Städte gedachten Angriffe auf England möglich sein. In sehr kurzer Zeit ab Mitte 1942 bis Sommer 1943 entwickelt, kam die V1 als reine Terrorwaffe mit psychologischer Wirkung ab Juni 1944 zum Masseneinsatz. Ihre Zielgenauigkeit war trotz einer damals hochmodernen Kreiselsteuerung so gering, dass man nicht genau wissen konnte, wo sie nach ca.280 km Flug aufschlagen würde. Die Zielabweichung betrug etwa 3000 m.

Sie war damit ebenso wie die britischen Bombenangriffe durch der Royal Air Force eine Waffe für völkerrechtswiedrige Angriffe auf die Zivilbevölkerung.

Man plante eine Reihe von fest ausgebauten Schleuder-Stellungen in Frankreich, Belgien und Deutschland, aus denen die gestarteten V1 das Zentrum von London anfliegen sollten. 6 Startrampen bildeten eine Abteilung. Am Ende des 2. Weltkriegs errechneten die Sieger eine Gesamtmenge von 340 Startrampen, die sie erobert hatten.

Die ursprünglich 48 m langen, fest installierten Rampen wurden später durch auf- und abbaubare, modulare und nur noch 36 m lange Rampen ersetzt. Die festen Anlagen waren zu einfach aufzuklären und zu zerstören.

Als Antrieb diente der V1 ein Pulsrohr-Antrieb, ein so genanntes Argus-Rohr. Es erzeugte anfänglich 3,3 kN Schub, später 3,9 kN, was die Verkürzung der Rampen ermöglichte.

Der Marschflugkörper wurde auf der Rampe platziert und sein Triebwerk mit einer speziellen Startanlage gezündet. Der Schub reichte nicht zum Starten, weshalb diese spezielle Schleudervorrichtung benötigt wurde.

Etwa 33.000 V1 Marschflugkörper wurden bis Kriegsende gebaut, sie hatten einen Sprengkopf mit 850 kg Amatol.

Diese Schleudervorrichtung erzeugte aus einer chemischen Reaktion einen Dampfdruck, der einen Kolben wie ein Geschoss durch ein Rohr innerhalb der Rampe schoss. Dieser Kolben hatte eine nach oben aus dem geschlitzten Rohr ragende Nase, die in die V1 eigeklinkt war und sie mit sich zog und dadurch beschleunigte, bis sie eine Fluggeschwindigkeit hatte, ab der dann der Antrieb für den Weiterflug sorgte.

Nach dem Krieg wurde die V1 in den USA und Frankreich nachgebaut, aber nicht in Konflikten eingesetzt. Auf ihr basierten dann Neuentwicklungen anderer Marschflugkörper.

England reklamierte, bis Ende des Krieges ungefähr 50% der anfliegenden V1 abgefangen zu haben. Neben Sperrbalons und Flak wurden diese häufig in der Luft mit den Tragflächen von geeigneten Jägern aus dem Gleichgewicht gebracht, so dass sie abstürzten.

Die V1 flog etwa 680 km/h schnell und nur bestimmte Flugzeuge wie die Hawker Tempest oder späte Baureihen der Spitfire besaßen eine dafür geeignete Geschwindigkeit.

Das Modell

Das Dioram stellt eine Startrampe in einer der typischen Beton-Rinnen Ausführung dar, wie sie vielfach angelegt wurden.

Die meisten Figuren sind von dem Hersteller Germania-Figuren und auch der Gaserzeuger war von Germania, gefiel mir aber nicht besonders, so dass ich ihn nur als Grundlage für einen Umbau genommen habe.

Die Triebwerks-Startanlage ist ein Eigenbau, angelehnt an davon existierenden Bildern.

Das Modell stammt von Modelcollect, einem chinesischen Hersteller, der es mitunter mit der historischen Genaugkeit nicht so hat. Deshalb bekommt man in dem Bausatz viele Rampenteile, kann aber am Ende nur 5 Stück zu einer Länge von ca 38 cm zusammenfügen. Das entspricht etwa 27 m Länge und ist damit mindestens 10 m kürzer, als die kurze 36 m Rampe war.

Aber natürlich ist die maßstabsgerechte Darstellung von dann 50 cm Startrampe auch nicht so einfach und deshalb habe ich mein Diorama "abgeschnitten" dargestellt und bei Bedarf muss man sich die fehlenden 12 cm noch hinzu denken.

Hier noch ein Bild aus der Roh-Bauphase:

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Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird. die uns zum Narren halten - oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen. (Mark Twain (1835-1910), deutscher Politiker)