Auf zum Markttag in Dessau - 1344 (oder Schuster bleib bei deinen Leisten...) - Autor: Ralf Martin (2019)

Das Original

In vielen Städten gibt es Gasthäuser oder Herbergen, die den Namen oder das Hauszeichen einer goldenen Sonne tragen, z.B. in Quedlinburg ein schönes, jahrhunderte altes Fachwerkhaus.

Das konnte ich also als Vorlage nicht verwenden, denn mein Haus ist ja aus Naturstein gemauert.

Aber in der drittgrößten sachsen-anhaltinischen Stadt Dessau gab es seit dem Mittelaler nachweislich einen Gasthof "Zur Sonne", der scheinbar aber nicht mehr existiert. Somit kann man der Fantasie freien Lauf lassen.

Dessau wurde 1213 erstmals urkundlich erwähnt. Die Stadt lag günstig an einem Flußübergang einer wichtigen Handelsstraße an der Mulde nahe der Mündung in die Elbe. Es gab bald eine Brücke über die Mulde und eine Stadtmauer.

Die Stadt entwickelte sich schnell und hatte frühzeitig Marktrecht und wurde in 1470er Jahren nachdem ein Stadtbrand 1467 die gesamte kleine Marktsiedlung auf einer Anhöhe an der Mulde in Schutt und Asche gelegt hatte, zur Residenz der Fürsten von Anhalt ausgebaut.

Jäh und auf lange Zeit gestoppt wurde diese Entwicklung durch die wiederholten Zerstörungen im 30jährigen Krieg, denn nahe des Nachbarortes Roßlau gab es eine Brücke über die Elbe, die nicht militärisch gesichert war und daher gerne von allen Kriegsparteien genutzt wurde, sehr zum Leidwesen der Bewohner der Umgebung.

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Das Modell

Eine kleine Vignetten-Basis des Herstellers DioHistory mit der Bezeichnung "Winkelgasse" fiel mir auf einer Ausstellung in die Hände und animierte mich zu dieser kleinen Vignette.

Seit Jahren hatte ich auch schon einen Ätzteilsatz der Fa. BRAWA mit Wirtshauszeichen im Fundus liegen und es wurde Zeit, davon mal was zu verwenden.

Das Schild mit der goldenen Sonne gefiel mir gut und wurde an die Ecke des Gebäudes geklebt. Also war es jetzt das gleichnamige Wirtshaus.

Zum Markt war in der Regel immer viel los und wenn die Händler mit ihren Waren in die Stadt strömten, versuchten auch die weiblichen Angestellten von der zusätzlichen Kundschaft zu profitieren.

In meinem umfangreichen Figurensortiment zum Thema Mittelalter fand ich auch zwei passende Figuren, die eine hübsche Szene abgeben könnten.

Die Magd ist aus einem Set von Fredericus Rex mit Mittelalterfiguren, woher ich den Schuster habe, weiß ich nicht mehr.

Meine Vignette stellt also einen Schuster mit seinem Angebot und eine Magd aus dem Wirtshaus mit ihrem Angebot dar...


Hier noch ein paar Detailbilder aus der Bauphase:

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