Die Panzerdraisine "Krasnaja Zvesda" in 1:72 - Autor: Ralf Martin

Panzerdraisine Krasnaj Zvesda 1:72

Das Original

Unter einer Panzerdraisine versteht man ein mit einem Verbrennungsmotor ausgestattetes, selbständig operierendes gepanzertes Eisenbahnfahrzeug. Es gab sie bereits im zaristischen Russland und sie wurden auch im ersten Weltkrieg und im russischen Bürgerkrieg eingesetzt. Sie spielten nie eine besonders große Rolle, den Vorzug gab man immer den viel größeren und stärker bewaffnetetn Panzerzügen, aber sie hatten auf Grund ihrer geringen Größe den Vorteil, schnell und unauffälig voran zu kommen und sie waren schwerer aufzuspüren. Besonders ihre Unabhängigkeit von Wasser und Kohle waren ein großer Vorteil. Zusätzlich konnten sie aber auch in Panzerzüge eingegliedert werden.

Es gab verschiedenen Typen von Panzerdraisinen, die unterschiedlich bewaffnet und ausgerüstet waren. In der Regel kamen Panzermotoren und Panzertürme aus der regulären Produktion zum Einsatz, z.B. von dem Panzer T-26.

Diese Fahrzeuge erwiesen sich jedoch als recht schwach gepanzert und motorisiert, so dass eine stärkere Version mit dem Panzerturm des Panzers KV und dessen V-2K Dieselmotor entwickelt wurde. Durch den Rückzug der Produktionsstätten in den Osten der Sowjetunion nach dem Überfall Deutschlands verzögerte sich die Einführung, aber 1942 wurde das Erste Fahrzeug der "Krasnaja Zvesda" (Roter Stern) genannten Baureihe fertiggestellt.

Auch andere Staaten hatten Panzerdraisinen im Einsatz, Deutschland setzte auch viele erbeutete Fahrzeuge zur Partisanenbekämpfung ein.

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Das Modell

Krasnaja ZvesdaVon der Firma Planet Models gibt es in 1:72 aus Resin das Modell dieser Panzerdraisine. Die Qualität des Bausatzes ist sehr gut und er baut sich schnell und unkompliziert, lediglich das Freischleifen der kleineren Teile muss sehr vorsichtig erfolgen und dauert einige Zeit. Etwas Bruch gab es dabei zwar, aber das ließ sich reparieren. Im ersten Schritt wurde dan das Modell in Humbrol 30 (russisch grün) lackiert und nach dem Trocknen wurde weiß darüber genebelt, ohne zu sehr zu decken, denn ich wollte einen schon stark verwaschenen und abgenutzten Wintertarnanstrich haben, wie er am Ende des Winters ausgesehen haben könnte. Um das Modell zu präsentieren, nahm ich zwei Gleisstücke der Fa. Hobby Boss und schnitt die angegossene Böschung weg, um sie flacher verlegen zu können. Aus einem Schaumstoffrest baute ich einen Bahnsteig und gravierte eine Belagsstruktur. Dieser wurde in gelben Tönen bemalt, wie sie auf östlichen Bahnhöfen häufig zu finden sind. Gleichzeitig ergibt das einen netten Farbtupfer. Da der Schotter an den Hobby Boss Gleisen nicht sehr gut aussieht, schotterte ich mit Schottermaterial aus dem Eisenbahnzubehörmarkt nach. Alles wurde mit der Airbrush behandelt und bemalt, danach trocken gemalt und einer Farbwäsche mit Terpentinersatz und ein wenig schwarzer Revellfarbe unterzogen. Zur Belebung kamen sowjetische Panzersoldaten von Alemany zum Einsatz, die in verschiedenen Uniformierungen bemalt wurden. Da 1942 die Umstellung der Uniformen auf rein Khaki begann, waren in dieser Zeit auch noch die schwarzen und blauen Panzerkombis im Einsatz.

Inzwischen ist man nicht mehr nur auf das recht teure Modell von Planet angewiesen, da inzwischen die Fa. Hobby Boss ein schönes Spritzgussmodell dieses interessanten Fahrzeugs heraus gebracht hat.

Zum Schluss habe ich auch das Modell noch trocken gemalt und mit Pastellkreide mehr oder weniger eingedreckt.

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