2K12 "Kub" / SA-6 "Gainful" in 1:72 - Autor: Ralf Martin (2020)

Das Original

Ende der 50iger / Anfang der 60er Jahre wurde dieses Luftabwehrsystem für mittlere Höhen (100m bis 7 km, aber bis 20 km max. Höhe) zur mobilen Begleitung einer Panzer- bzw. motorisierten Schützendivision als wichtige Luftabwehkomponente entwickelt und ab 1968 eingeführt.

Ein solches Luftabwehrregiment bestand aus verschiedensten Teilen, die wichtigsten waren 4 Batterien mit jeweils 4 Startrampen 2P25 und einer Aufklärungs- und Leitstation 1S91, eine Führungsbatterie mit drei verschiedenen Rundblickradars und einer Feuerleitstation und eine technische Batterie mit Transport- und Ladefahrzeugen. Die Führungsbatterie suchte die Ziele und wies sie den Batterien zu.

Die Aufklärungs- und Leitstation 1S91 der jeweiligen Batterie dient der Aufklärung des Luftraumes, der Zielerfassung und -begleitung sowie dem Anstrahlen des Ziels während des Fluges des Lenkflugkörpers. Sie ist gleichzeitig Führungspunkt der Flugabwehrraketenbatterie.

Das Ziel muss von der 1S19 permanent angestrahlt werden, damit die Raketen des Typs 3M9 der Startanlage 2P25 das Ziel finden. In der Regel war vorgesehen, nie mehr als 3 Raketen auf ein Ziel zu verschießen, damit diese sich nicht gegenseitig stören konnten.

Es gab permanente Weiterentwicklungen und Verbesserungen, die aber nicht alle in die meist leistungsreduzierten Exportversionen einflossen. Der erstmalige massenhafte Einsatz durch Ägypten und Syrien im Jom-Kippur Krieg bereitete Israel große Probleme, von den offiziell eingeräumten 40 abgeschossenen israelischen Flugzeugverlusten ging der größte Teil auf die SA-6. Erst nachdem einige Systeme erbeutet und untersucht werden konnten, gelang es den USA und Israel geeignete elektronische Unterdrückungsmaßnahmen zu entwickeln. Gegen Länder mit solcher hochentwickelten Technik war es daher schwierig, mit der SA-6 noch erfolgreich zu sein, aber es gelang natürlich noch immer gelegentlich, sowohl im Libanon, in Bosnien, im Irak und in Libyen.

Dieses System war auch bei der NVA der DDR im Einsatz und nach der Wende wurden sie zum Training in elektronischer Kriegsführung benutzt, die Bundeswehr betrieb einige Einheiten mit dem alten NVA Personal weiter z.B. am NATO Polygon um Kaiserslautern / Pirmasens / Zweibrücken, wo sie viele Jahre mit dem Balkenkreuz im "Einsatz" zu sehen waren.

Obwohl Russland es schon länger nicht mehr im Einsatz hat, ist es weltweit noch sehr verbreitet, teilweise mit lokalen Adaptionen. Ein Problem ist, dass die Feststoffraketen nur etwa 5-7 Jahre gelagert werden können, danach müssen sie aufgearbeitet werden.

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Das Modell

Lange hat es gedauert, bis sich ein Großserienhersteller an dieses doch wichtige Stück Militärtechnik gewagt hat. Die Firma Trumpeter hat die Startrampe 2P25 in Form eines recht einfachen, aber gut detaillierten Bausatzes heraus gebracht. Wenig Teile, z.B. wegen komplett vorgefertigter Laufwerke, lassen sich gut zusammenbauen.

Die Raketen sind leider etwas schwach in der Darstellung, die 4 Lufteinlässe für das Staustrahltriebwerk sind schlecht wiedergegeben.

Ich habe zusätzlich die Startrampe noch ein bisschen verändert, um sie Höhenverstellbar und drehbar zu bekommen.

Lackiert wurde in einer "multifunktionellen" Farbgebung. Da keine Hoheitszeichen vorhanden sind, kann das Modell in nahezu jedem arabischen Land eingestzt werden.

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