Die Yamato 1942 - Autor: Ralf Martin (2023 )

Das Original

Die Yamato war das größte je gebaute Schlachtschiff der Welt. Es wurde Ende 1937 auf Kiel gelegt und am 16. Dezember 1941 als erstes von 5 geplanten Schlachtschiffen in Dienst gestellt. Insgesamt wurden 4 Stück auf Kiel gelegt, aber nur noch das zweite mit dem Namen "Musashi" (nach dem Namen eines berühmten alten Kriegers) wurde fertig gestellt und in Dienst genommen. Das Dritte wurde als "Shinano" begonnen und als Flugzeugträger fertig gebaut, nachdem sich erwiesen hatte, dass die Zeit der Schlachtschiffe vorbei war. Dies wurde nur 10 Tage nach ihrer Indienststellung und noch bevor sie ihre Flugzeuge übernehmen konnte, am 29.11.1944 vom U-Boot USS Archerfish mit 4 Torpedos versenkt. Das vierte wurde nur angefangen. Für das fünfte Schiff gab es schon keinen Bauauftrag mehr.

Die Hauptbewaffnung der Yamato bestand aus 9 Geschützen des Kalibers 46 cm, die in drei Drillingstürmen untergebracht waren. Offiziell wurde immer nur von 40 cm Geschützen gesprochen, um die Gegner zu täuschen, was auch bis zum Schluss erfolgreich war.

Der Name Yamato kommt von dem alten Namen für Japan aus mythischer Zeit und bedeutet "Land der Hügel", die auch eine japanische Provinz mit der Hauptstadt Nara bezeichnet.

Die Schiffe waren extrem stark gepanzert, Im Mittelteil, der Zitadelle, war die Panzerung 410 mm stark, verringerte sich dann auf 300 mm und lief über 200 mm weiter, ehe sie auf 75 mm auslief. Der Kommandostand hatte 500 mm Panzerung, die Frontpanzerung der Geschütztürme betrug 650mm und die Seiten waren 440 mm stark, das Dach noch 270 mm. Das Hauptdeck war 200 mm stark gepanzert und sollte Trefern von 46 cm Artilleriegranaten aus 30 km Entfernung widerstehen oder nur von 1000 kg Bomben durchschlagen werden können.

Die Unterwasserpanzerung sollte 400 kg Torpedos aushalten können, war aber die Achillesferse, wie ein Torpedotreffer 23.12. 1943 zeigte, bei der die Yamato stark beschädigt wurde. Sie wurde dabei von der USS Skate achtern getroffen.

Die Yamato erreichte 27 kn, aber verbrauchte dabei sehr viel Öl für ihre Dampfturbinen, was die Reichweite sehr beeinträchtigte. Auch mit 16 kn erreichte sie nur 7200 Seemeilen.

Anfänglich hatte die Yamato noch 4 Drillingstürme mit 15,5 cm Geschützen, die aber keine Luftabwehrfunktion haben konnen. Die Flugabwehr war generell viel zu schwach geplant und wurde daher später verstärkt, so dass zwei der seitlichen Türme gegen Flakgeschütze ausgetaucht wurden und beim Umbau 1944 ganz viel zusätzliche Flak installiert wurden.

Die Yamato und Musashi wurden beide beim Gegenangriff der Japaner auf Leyte eingesetzt und stark von Flugzeugen und U-Booten angegriffen. Die Musashi erhielt in kurzer Zeit 20 Torpedo und 17 Bombentreffer und kenterte am 24. Oktober abends, wobei 1039 Besatzungsmitglieder starben. Ach die Yamato erhielt viele Treffer, konnte aber ausweichen und am 25. Oktober in einem Gefecht erstmalig überhaupt ihre Artillerie auf Seezile einsetzen, wobei sie einen Begleitflugzeugträger und Zerstörer versenkte.Da sie einige Treffer bekommen hatte, musste sie zur Reparatur.

Am 6. April 1945 lief die Yamato als Teil eines Flottenverbandes nach Okinawa aus, um die dort landenden Amerikaner in einer Art Selbstopfermission anzugreifen. Einen Tag später wurde der Verband von mehreren Flugzeugträgern und U-Booten angegriffen. Während die Flugzeuge trotz vieler Treffer keine ernsthaften Schäden anrichteten, gab es mehrerer Torpedotreffer, die das Schiff zum Sinken brachten. Der Befehl zum verlassen des Schiffs erfolgte zu spät und 2498 Besatzungsmitglieder starben. Während das Schiff kenterte, erfolgte noch eine gewaltige Explosion, weil durch einen Bombentreffer noch aus der ersten Angriffswelle in einen der kleineren 15,5 cm Türme das ausgelöstes Feuer auf Grund der Drehung des Schiffes beim Kentern die Munitionskammer der Hauptartillerie erreichen kopnnte. Das Schiff wurde dadurch in zwei Teile zerrissen.

Das Modell

Das Deckelbild zum Bausatz.

Die Firma Takom hat eine ganze Reihe von Geschütztürmen verschiedener namhafter Schlachtschiffe sowie auch Trägerdeckausschnitte bekannter Flugzeugträger aus dem zweiten Weltkrieg im Maßstab 1:72 und auch in 1:35 herausgebracht. Dazu zählt auch dieser Turm der Yamato (oder auch Musashi), der in 1:72 natürlich für mich sofort von großem Interesse war. Ich habe ihn aus der Schachtel gabaut und er wird ein eindrucksvolles Modell wie ich finde. Prinzipiell waren die 3 Türme gleich aufgebaut,aber das Modell zeigt der ersten Turm in Bugrichtung. Der Zweite hatte eine erhöte Barbette, um übder den ersten hinwegschießen zu können und dazu noch Flakartillerie auf dem Dach, wie auch der dritte sie hatte. Auch passt die mitgelieferte Holzbeplankung des Decks nur zum ersten Turm.

Da zu den Bausatzteilen auch eine Ätzteilplatine gehört und alles recht fein ausgeführt ist, halte ich auch weiteres Zubehör für entbehrlich. Auch der Namensschriftzug gehört zu den Ätzteilen.

Die Qualität der Teile ist hoch und der Bau geht schnell, aber natürlich muss man doch minimal spachteln, um z.B. die Rohre glatt und fugenlos zu bekommen. Aber danach sind keine gedrehten Metallrohre mehr nötig.

Um die Dimensionen besser zu verstehen und das Modell zu beleben, habe ich noch 10 Seeleute in ihren Dienstuniformen des vietnamesischen Herstellers Paracell Miniaturen auf dem Deck antreten lassen.

Hier noch ein paar Detailbilder zur Bauphase:

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Um die Dimensionen etwas besser einschätzen zu können, hier der Turm der Yamato mal dem der Hood (noch im Bau) gegenübergestellt.

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Der Krieg ist darin schlimm, dass er mehr böse Menschen macht als er deren wegnimmt.(Immanuel Kant (1724-1804), deutscher Philosoph)