Das Schlachtschiff Hood 1937 - Autor: Ralf Martin (2024)

Das Original

Die "Hood" sollte im 1. Weltkrieg Englands stärkstes Schlachtschiff werden, war aber nur ein etwas stärker gepanzerter Schlachtkreuzer, der stark bewaffnet, aber immer noch vergleichsweise gering gepanzert war. Er gehörte zur Typklasse "Admiral", die aus 4 Schiffen bestehen sollte. Die drei Schwesterschiffe wurden aber nie fertig gebaut. Die Hood war 1916 vom Stapel gelaufen, wurde aber erst am 22.8.1918 fertig gestellt und kam nicht mehr zum geplanten Einsatz. Ein paar Jahre stellte sie trotden den Stolz der britischen Marine dar, ehe sie von den im zweiten Weltkrieg stärksten britischen Einheiten der "King-George-V-Klasse" abgelöst wurde.

In den zwanziger und dreißiger Jahren galt sie als das größte Kriegsschiff der Welt und wurde überall auf vielen fahrten stolz präsentiert. Mit Zuspitzung der politischen Verhältnisse wurde sie 1935 ins Mittelmeer verlegt, wo sie in Gibraltar und Malta häufig zu sehen war.

Die Hauptbewaffnung bestand aus acht 15 inch (381 mm) Geschützen in 4 Zwillingstürmen, je zwei auf dem Vorschiff und dem Achterschiff.

Bei Kriegsbeginn am 3. September 1939 lag sie frisch modernisiert im Hafen von Scapa Flow und ihr erster Kriegseinsatz bestand im Juli 1940 darin, die französische Flotte in Mers-el-Kebir zusammenzuschiessen.

Sie wurde dann der Homefleet im nördlichen Atlantik zugeteilt und dabei geriet sie an die Bismarck.


Hier nun der B-Turm der Hood in ihere Erscheinung 1936/37 während der Spanienblockade:

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Und hier der Turm in der Ausführung im WK2 mit dem UP Werfer auf dem Dach:


Die Hood stand bereits klar in der zweiten Reihe, als sie am 24.Mai 1941 durch das deutsche Schlachtschiff Bismarck im Nordatlantik versenkt wurde. Was die gigantische Explosion des Kordits in den Munitonslagern am Heck, die zum Untergang führte, genau auslöste, ist immer noch umstritten, aber irgenwie muss eine Granate der Bismarck das Deck durchschlagen haben und das dort lagernde Treibmittel Kordit zur Explosion gebracht haben. Dabei kamen 1415 Seeleute ums Leben.

Jedoch führte die Tatsache an sich, dass ein so stolzes Schlachtschiff versenkt werden konnte, zu extremen britischen Rachegelüsten und einer ganz besonders gnadenlosen und fast irrationalen Jagd auf die Bismarck.

Das Modell

Die Firma Takom hat eine ganze Reihe von Geschütztürmen verschiedener namhafter Schlachtschiffe sowie auch Trägerdeckausschnitte bekannter Flugzeugträger aus dem zweiten Weltkrieg im Maßstab 1:72 und auch in 1:35 herausgebracht. Dazu zählt auch dieser Turm der Hood, der in 1:72 natürlich für mich sofort von großem Interesse war. Ich habe ihn aus der Schachtel gebaut und er wird auch ein interessantes Modell wie ich finde.

Ätzteile gehören nicht zum Bausatz, aber alles ist recht fein ausgeführt und auch ohne weiteres Zubehör ergibt sich ein schönes Modell.

Die Qualität der Teile ist hoch und der Bau geht schnell, aber natürlich muss man doch minimal spachteln, um z.B. die Rohre glatt und fugenlos zu bekommen.

Um die Dimensionen besser zu verstehen und das Modell zu beleben, habe ich noch 2 Seeleute in ihren Dienstuniformen auf dem Deck platziert.

Der Turm im Bausatz stellt den B-Turm, also den zweiten Turm von vorne dar, der erhöht über dem A-Turm angeordnet war. Auf diesem Turm gab es kurzzeitig eine Schleuderstartanlage für ein Bordflugzeug Fairey III und später (1940) wurde ein so genannter UP Werfer für Luftminen zur Luftabwehr darauf installiert. Diesen Rüstzustand kann man auch bauen - oder ihn weg lassen.

Die von mir gebaute Variante mit der Trikolore als Erkennungsmarkierung stammt aus den Jahren 1936/1937, als die Hood zur Überwachung der Neutralitätsvorgaben im spanischen Bürgerkrieg im Mittelmeer im Einsatz war. Dabei ging es vordergründig darum, den Konflikt zu deeskalieren, indem man Waffenlieferungen für die Konfliktparteien zu unterbinden versuchte.

In erster Linie gelang das aber nur gegenüber den Republikanern, die Unterstützer der Nationalisten wurden kaum bei ihren Waffenlieferungen eingeschränkt.


Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstbewusst und die Klugen voller Zweifel sind.
Bertrand Russell (1872-1970)