Die Drohne RQ-1 "Predator" im Maßstab 1:72 - Autor: Ralf Martin

Original

Predator in 1:72

Die Firma General Atomics Aeronautical Systems Inc. produziert diese erste in größerem Umfang militärisch eingesetzte Drohne seit einigen Jahren für die US Air Force, wo sie mit der Bezeichnung RQ-1 (R- Reconnaissance, Q - unbemanntes Flugzeug)zur Aufklärung aus der Luft recht erfolgreich eingesetzt wird. Dazu verfügt sie über ein Kamerasystem, das unter nahezu allen Tag- und Nachtbedingungen eingesetzt werden kann. Die Einsätze können bis zu 24 h dauern, wofür neben einer umfangreichen Sicherstellungsmannschaft als Bedienung ein Pilot und zwei Sensoroperatoren benötigt werden.

Eine zweite Variante wird unter der Bezeichnung MQ-1 (M- Multipurpose) eingesetzt, diese kann mit zwei Hellfire Raketen bestückt werden und war damit das erste unbemannte Kampfflugzeug im Einsatz. Es gab bereits eine Vielzahl von Einsätzen, insbesondere bei der Terrorbekämpfung machte man sich die Möglichkeiten, die der lange und relativ unauffällige Flug bietet, zu nutze und umkreiste potentielle Ziele bis zum vermeintlich günstigsten Angriffszeitpunkt, um dann überraschend zuzuschlagen. Allerdings sind Drohnen bei einer halbwegs funktionierenden Luftabwehr relativ wertlos, da sie ein leichtes Ziel für diese darstellt.

Neben den USA, die ihre Predator auf der Creech Air Force Base in Nevada in zwei Aufklärungs- und einer Angriffsstaffel betreiben, haben auch Grossbrittannien und Italien die RQ-1 beschafft.

Von den Dimensionen her entspricht die Predator Drohne etwa einem gängigen Segelflugzeug. Die Motorisierung ist ein bewährter Rotax Kolbenmotor mit 101 PS, wie ihn viele Hobbypiloten aus den UL-Flugzeugen kennen.

Daten

Reichweite: 740 km

Motor: Rotax Vierzylinder, 101 PS

Geschwindigkeit: Durchschnitt 70 Knoten, max. 113 Kn

Länge: 8220 mm

Spannweite: 14800 mm

Höhe: 2100 mm

Startgewicht: 1020 kg

Leergewicht: 512 kg

Flughöhe: bis 7600 m

Nutzlast: 204 kg

Modell

Italeri überraschte 2009 mit der Ankündigung , die Drohne RQ-1 Predator als Modell in 1:72 heraus zu bringen. Überraschend war es insoweit, als das Gebiet der Drohnen bisher das Metier der Kleinserienhersteller war. Betrachtet man sich den Bausatz näher , findet man in der viel zu großen Schachtel in der kleinen Tüte mit den zwei Spritzrahmen, die die wenigen Teile enthalten, einen Zettel mit dem Hinweis "Made in Japan" und am Gussast selber den Firmennamen des eigentlichen Herstellers "acma", hinter dem sich die Firma "Accurate Miniatures" verbirgt.

Die Qualität der Teile ist sehr gut, die Gravuren sind für mein Empfinden nicht zu grob, allerdings haben sie alle einen sehr feinen Grat, der sich mit einem scharfen Bastelmesser aber gut abstreifen lässt. Die Passgenauigkeit ist exzellent und da es nur 23 Teile sind (einige davon aber für Plastik schon zu fein), ist das Modellchen, das eine Spannweite von 205 mm (exakt im Massstab) erreicht, schnell zusammengeklebt. Spachtel ist nicht nötig. Das feine Pitotrohr am Bug war nicht heil vom Gussast zu entfernen und musste neu gemacht werden, ebenso die zwei mir unbekannten Sensoren unter den Tragflächen. Die Farbgebung der Fahrwerksbeine ist im Bauplan, der ansonsten keine Fragen offen lässt, nicht angegeben. Ich habe sie in hellgrau mitlackiert, aber sie sind wohl original dunkelgrau oder schwarz. Die Abziehbilder lassen sich sehr gut verarbeiten.

Mit einer Figur und einem Automodell kombiniert kann man die Abmessungen gleich sehr viel besser einschätzen.