Die Dassault Mirage 2000 im Maßstab 1:72 - Autor: Ralf Martin

Im Jahre 1978 flog der erste Prototyp der Mirage 2000, bei der die bei der Mirage F-1 angewandte Auslegung wieder verlassen wurde und man sich dem bewährten Delta-Tragwerk der erfolgreichen Mirage III zuwandte. Als Triebwerk dient ein Turbofan SNECMA M53-P2 mit ca. 95,1 kN Nachbrennerschub. Mit verschiedenen technischen Änderungen wie Fly-by-Wire Steuerung, automatischen Nasenklappen und geringerer Flächenbelastung durch eine vergrößerte Flügelfläche wurde ein relativ kampfstarkes und trotzdem preiswertes Flugzeug geschaffen, das von vornherein auch Frankreichs Erfolge im Export von militärischen Luftfahrzeugen fortsetzen sollte. Für die Armee de`l Air wurde die Beschaffung von 318 Mirage 2000 der verschiedensten Versionen geplant.

Eine Mirage 2000D auf der ILA 2012 - für grösseres Bild klicken

Zeitgenossen:

Die Mirage 2000 musste sich im Wettbewerb gegen Typen wie die General Dynamics F-16, die MDD/Northrop F-18, die MiG-29 und den Tornado bewähren, bisher scheint ihr das bei ca. 300 exportierten Flugzeugen relativ gut gelungen zu sein. Der ausländische Hauptnutzer ist Indien, gefolgt von Griechenland.

Versionen:

Das Modell:

Mirage 2000C Mirage 2000D
Mirage 2000C Mirage 2000C

Von der Mirage 2000 gab es sehr lange Zeit im Maßstab 1:72 nur zwei Grund-Modelle von zwei Herstellern, einmal eine Mirage 2000C/N von Heller und später Airfix, Humbrol, Testors (identische Bausätze, seit 1979 im Handel) sowie eine Mirage 2000 in den Versionen C/D/N von Italeri (1992 erschienen), die auch bei Revell und Bilek erschien.

Ich habe davon 3 Modelle(einmal Airfix, zweimal Italeri) gebaut.

Dabei machen die Modelle von Italeri mit ihren relativ vielen Details und den versenkten Gravuren sowie der sauberen Pressungen im ersten Moment einen sehr überzeugenden Eindruck, welcher auch unter Hinweis auf den günstigen Preis schon zu guten Bewertungen der Bausätze in der "Fachpresse" geführt haben.

Ein Vergleich mit dem Original über Seitenrisse zeigt jedoch sehr schnell, daß man bei Italeri scheinbar bloß eine gewisse Ähnlichkeit zwischen Modell und Original erreichen wollte, denn anders sind die großen Abeichungen am Modell kaum zu erklären.

Derartige Fehler habe ich an den gebauten Mirage 2000C und D auch gar nicht erst zu beheben versucht, der Aufwand lohnt sich nicht. Aber optisch interessante Modelle lassen sich immerhin noch aus den Bausätzen anfertigen, denn mit dem Decal-Bogen von HI-DECAL Line 72-016 habe ich eine peruanische Maschine der Escuadra 412 dekoriert. Die Markierungen der griechischen Maschine stammen aus dem Bausatz.

Die französische Mirage 2000C RDI ist eine Maschine des E.C.1/12 "Chambresis", wie sie gleichfalls in dem schon genannten Decal-Satz enthalten ist. Mit den kleineren Cockpitverfeinerungen entstanden relativ attraktive Modelle, an denen ich als einzige bauliche Veränderung das zu lange Federbein des Bugfahrwerkes gekürzt habe.

Das Modell von Heller/Airfix macht schon beim Öffnen der Schachtel keinen guten Eindruck. Grobe Teile, erhabene, stark übertriebene Gravuren und kaum vorhandene Details lassen die Baulust enorm sinken, zumal die Passgenauigkeit auch zu wünschen übrig lässt. Doch o Wunder: dieses Flugzeug entspricht sehr gut dem Original !!! Wer aus den alten Bausätzen eine richtige Mirage 2000 bauen möchte, sollte sich also unbedingt an diesen Bausatz halten, auch wenn zu einem perfekten Modell noch viel Arbeit zu leisten wäre, die ich mir jedoch nicht gemacht habe.

Die neueren Bausätze von ModelSvit sind aber auf jeden Fall eine bessere Alternative.

Mirage 2000D <Mirage 2000D
Mirage 2000C Mirage 2000C