Etwa seit 2004 rüstet China seine Einheiten mit dem vermutlich nicht völlig selbst entwickelten Jagdflugzeug J-10 aus. Über die Leistungsfähigkeit des Flugzeugs ist wenig bekannt. Von der Auslegung her entspricht es den derzeit gängigen zeitgenössischen Mustern anderer Länder.
Die Entwicklung der J-10A begann um 1980 nach dem Ende des ebenfalls von Chengdu geführten J-9 Programms wahrscheinlich als „Project 10“ oder „Project 8810“ – entspricht der chinesischen Bezeichnung von Jäger ’88 – und stand wahrscheinlich in Konkurrenz zur Shenyang J-13, die allerdings nie fertig gestellt wurde. Ziel war die Entwicklung eines modernen Jagdflugzeuges, das die veralteten J-7 und die frühen Modelle der J-8 ersetzen konnte. Im Laufe der langwierigen Entwicklung wurden zunächst mehrere Konzepte erprobt, wie ein Mirage-2000 ähnlicher Lufteinlauf im Vergleich zum nun aktuellen Entwurf, der eher der Konzeption des Su-27/J-11-Einlaufes entspricht. Auch die Geometrie der Tragfläche variierte häufiger von einfachem Delta über ein Doppel-Delta bis zum nun aktuellen Delta mit dem typischen „Knick“ in der Vorderkante. Wahrscheinlich wurden in dieser Zeit auch die Anforderungen geändert, so dass das neue Flugzeug nun nicht mehr nur für Jagd- und Abfangaufgaben, sondern auch für Bodenangriffe als Ersatz der Q-5 eingesetzt werden kann.
Dank russische Hilfe durch die Verwendung des Lylka Saturn AL-31FN Turbofan-Triebwerks konnte das Triebwerksproblem gelöst werden. Zunächst war vorgesehen, dass die J-10 durch die Neuentwicklung WS-10A angetrieben werden sollte, was sich aber lange verzögerte und nun bei späteren Versionen erst zum Einsatz kam.
Das Ergebnis dieser langwierigen Entwicklung war die Chengdu J-10A, wie sie nun im Einsatz der PLAAF steht: Ein modernes einsitziges Mehrzweckkampfflugzeug der 4. Generation und damit in etwa in die Klasse von Eurofighter Typhoon , Rafale und JAS-39 Gripen, sowie den späten Modellen der F-16 bzw. F/A-18 einzuordnen. Sie ist ausgestattet mit moderner Avionik, ("glass cockpit" mit wide-angle HUD + 2 monochrome MFD + 1 color MFD), HMS, HOTAS, GPS/INS, air data computer, ARW9101A RWR, Type 634 digital quadruplex FBW, digital fuel management system, 1553B databus) einem leistungsstarken Radar eigener Produktion (1473/KLJ3). Spätere Versionen sollen dann zudem eine Luftbetankungsmöglichkeit besitzen sowie für Bodenangriffe mit einem Zielbeleuchtungsbehälter (FLIR/LST) ausgestattet werden können.
Neben dem Einsitzer J-10A steht momentan eine zweisitzige Version J-10S im Einsatz, die sowohl als Trainer, wie auch als Jagdbomber eingesetzt werden kann. Eine weiter entwickelte Version J-10B mit chinesischem Triebwerk und weiter modernisierter Ausrüstung stellt inzwischen die wichtigste Version dar, die in vielen Luftwaffendivisionen eingesetzt wird
Einziger Exportkunde ist bisher Pakistan, das 36 Flugzeuge erwarb. Evtl. kommt Ägypten demnächst dazu, da es veraltete F-16 damit ersetzen möchte.
Mein Modell ist vom chinesischen Hersteller Trumpeter aus der ersten Serie von 2004. Später gab es noch den Zweisitzer und auch Auflagen mit neuen Teilen. Die ersten Auflagen ermöglichten nur den Bau von bunten Prototypen. Die Qualität des Bausatzes ist hervorragend, die Orientierung am Original aber etwas fraglich, da das Modell zu einem recht frühen Zeitpunkt erschien.
2016 kam eine neue Form bei Trumpeter heraus, die der aktuellen Version J-10B entspricht.
Ich druckte mir für eine Maschine der 44. Division, die die erste damit ausgerüstete Einheit war, graue Nummern und lackierte das Modell in den Einsatzfarben.